EPR-Compliance: Ist Pay on Behalf das Richtige für Ihr Business?

Wenn Sie in der EU oder im Vereinigten Königreich ansässig sind und dort verkaufen, wissen Sie, dass die Einhaltung der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) für Händler verpflichtend ist.

Wenn Sie über Amazon oder andere große Marktplätze verkaufen, sind Sie möglicherweise bereits mit dem Pay on Behalf (POB)-Modell vertraut. Dieses Modell unterstützt Händler dabei, die EPR-Vorgaben (erweiterte Herstellerverantwortung) zu erfüllen – besonders in Ländern wie Frankreich und Spanien, wo strenge Regelungen gelten. Doch ist POB die ideale Lösung für Ihr Unternehmen? Oder gibt es langfristige Alternativen, die Ihnen mehr Kontrolle und Effizienz bieten?

Was ist EPR? Ein kurzer Überblick

Die erweiterte Herstellerverantwortung verpflichtet Unternehmen – von Herstellern über Importeure bis hin zu Verkäufern –, die Umweltauswirkungen ihrer Produkte während des gesamten Lebenszyklus zu berücksichtigen. Das beginnt beim Design und reicht bis zur Entsorgung. Um diese Verantwortung zu erfüllen, müssen Unternehmen Umweltabgaben entrichten. Dieser Leitfaden zur EPR-Compliance geht näher auf die Vorschriften ein.

Diese Vorschriften sind entscheidend, weil sie:

• die Umweltauswirkungen von Produkten reduzieren,

• nachhaltiges Design und umweltfreundliche Verpackungen fördern,

• die Verantwortung für eine effiziente Abfallbewirtschaftung auf mehrere Akteure verteilen.

Was ist „Pay on Behalf“?

Marktplatz Pay on Behalf-Systeme können die Verwaltung Ihrer EPR-Verpflichtungen erleichtern, indem sie:

• die EPR-Gebühren automatisch auf Basis Ihrer Produkte und Kategorien berechnen,

• Umweltbeiträge direkt von Ihrem Verkäuferkonto einziehen,

• die gesammelten Gebühren an die zuständigen Organisationen und Behörden weiterleiten,

• die EPR-Berichtspflichten für Abfallkategorien wie Verpackungen, Elektronik und Batterien übernehmen.

Während EPR-Vorschriften bereits in Ländern wie Frankreich, Spanien, Deutschland und Österreich gelten, sind Pay on Behalf-Optionen nicht überall verfügbar.

Wo gibt es die POB-Option?

Derzeit wird Pay on Behalf in Frankreich, Spanien und dem Vereinigten Königreich angeboten – in Deutschland jedoch nicht.

In Frankreich sind Pay-on-Behalf-Regelungen verpflichtend, um sicherzustellen, dass alle Hersteller ihre EPR-Pflichten erfüllen. Laut dem französischen Anti-Abfall-Gesetz (AGEC), gelten Marktplätze wie Amazon als „vermeintliche Hersteller“, wenn Verkäufer keine gültige EPR-Registrierungsnummer (UIN) vorweisen können.

Spanien bietet derweil POB als Lösung für Marktplätze an, um ihren Verpflichtungen nachzukommen. Hier richtet sich die Einhaltung der EPR nach dem Königlichen Dekret 293/2018. Das bedeutet, dass die Marktplätze sicherstellen müssen, dass alle Verkäufer die Vorschriften einhalten, oder sie im Namen der Verkäufer abwickeln. Seit 2023 müssen die Marktplätze die Produzenten automatisch in ihr POB-System aufnehmen, wenn sie keine gültige Registrierung haben.

In Frankreich und Spanien ist die EPR-Registrierung für Hersteller und Verkäufer verpflichtend. Im Gegensatz zu Deutschland sind Marktplätze dort jedoch (noch) nicht dazu verpflichtet, die Einhaltung aktiv zu überwachen. Das bedeutet, dass es derzeit keine festen Fristen oder Sanktionen wie die Sperrung von Angeboten gibt – zumindest vorläufig.

Die Vorteile von Pay on Behalf…

Da Marktplätze die EPR-Beiträge berechnen und abführen, profitieren Hersteller von vereinfachten Abläufen und möglicherweise geringeren Kosten. Als Händler können Sie sich dadurch auf einen reibungslosen internationalen Handel konzentrieren, anstatt sich mit komplexen rechtlichen Anforderungen auseinanderzusetzen.

…und potenzielle Nachteile

Andererseits haben Händler bei einer Pay on Behalf-Lösung weniger Kontrolle über ihre EPR-Compliance als bei einer eigenständigen Registrierung, da sie auf die Genauigkeit der Berechnungen des Marktplatzes angewiesen sind. Zudem können zusätzliche Verwaltungsgebühren anfallen. Kommt es zu Problemen bei der Einhaltung der Vorschriften, ist oft unklar, ob die Verantwortung beim Händler oder beim Marktplatz liegt – was zu Unsicherheiten führen kann.

Warum eine unabhängige EPR-Registrierung wichtig ist – und wie AVASK Sie unterstützen kann

Eine unabhängige EPR-Registrierung gibt Ihnen nicht nur mehr Kontrolle, sondern auch wertvolle Einblicke in Ihre Daten und Umweltauswirkungen. Sie ermöglicht eine genauere Berechnung der finanziellen Beiträge und bietet eine nachhaltige, zukunftssichere Lösung. So können Sie Ihr Geschäft auf mehrere Märkte ausweiten, fundierte Geschäftsentscheidungen treffen und Ihre Kosten langfristig optimieren.

Mit einer eigenen EPR-Registrierungsnummer sind Sie unabhängig von einzelnen Marktplätzen und deren Regelungen. Sie behalten die volle Kontrolle – egal, wo Sie verkaufen – und müssen sich keine Sorgen machen, falls ein POB-Programm eingestellt oder geändert wird. So sichern Sie Ihre Compliance langfristig und bleiben flexibel für zukünftige Marktentwicklungen.

Mit AVASK können Sie sich unkompliziert für EPR registrieren und Ihre Verpflichtungen in mehreren Ländern effizient erfüllen. Unser Expertenteam unterstützt Sie dabei, den gesamten Prozess zu optimieren, sodass Sie sich auf Ihr Wachstum und Ihren internationalen Handel konzentrieren können.

Sind Sie bereit, Ihr Unternehmen in Europa und dem Vereinigten Königreich weiter auszubauen?

Wenn Sie Ihr E-Commerce Business in Europa und in das Vereinigten Königreich ausweiten, betreten Sie einen Markt mit ständig wandelnden Vorschriften. POB-Programme sind keine dauerhafte Lösung – sie können mit neuen Regulierungen kommen und gehen.

Eine unabhängige EPR-Registrierung ist entscheidend für einen reibungslosen internationalen Handel – unabhängig davon, auf welchen Märkten Sie verkaufen. Da sich die EPR-Vorschriften stetig weiterentwickeln, bleiben Sie so immer einen Schritt voraus. Zudem stärken Sie das Vertrauen Ihrer Kunden, die nachhaltige und verantwortungsbewusste Unternehmen bevorzugen.